Dieses Mal, am 12. Mai, erwartete die Zuhörer ein Kammermusikabend mit Querflöte (Angelika Krutz), Klarinette (Jörg Schloß) und Klavier (Karsten Krutz).
Den Beginn des Konzertes machte das Concertino in C-Dur op. 101 von Caspar Kummer in der Besetzung für Querflöte, Klarinette und Klavier geschrieben. Kummer war ein deutscher Komponist, Flötist und Musikpädagoge der späten Wiener Klassik. Wundervolle Klänge und brillante Passagen zeugen von der Heiterkeit der Musik dieser Zeit und entsprechen damit den Idealen der Aufklärung und dem Klassizismus in der Kunst.
Anschließend wurde die von Carl Reinecke geschriebene Sonate „Undine“ für Querflöte und Klavier präsentiert. Gerne als „Erbe der Romantiker“ bezeichnet könnte man Reinecke auch als “deutschen Saint-Saens” bezeichnen, was das feine melodische Gespür und die harmonische Eleganz seiner Musik anbelangt. Anregung zu diesem Werk zog er aus dem Märchen Undine (1811) von de la Motte-Fouqués.
Nach der Pause, in der es wie immer in der Reihe „Lieben Sie Brahms?“ selbstgebackene kleine Köstlichkeiten und Getränke inklusive gibt, freuten sich die Gäste bereits auf die Solo-Fantasien op. 116 von Johannes Brahms. Die sieben Intermezzi und Capricci sind wundervolle Stücke, die in den letzten Jahren von Brahms geschaffen wurden. Viele weitere Teile des Werkes wurden von Brahms selbst als „nicht würdig“ vernichtet.
Den Abschluss des Konzertes machten die Fantasiestücke op. 73 für Klarinette und Klavier von Robert Schumann. In seinen späten Jahren ab 1849 überwog in Robert Schumanns Kammermusik das Genre der Romanzen, Fantasiestücke und Idyllen. Wegen ihres durchweg beschaulichen Charakters und ihrer schlichten Formen hat man sie als Rückzug des Komponisten in die biedermeierliche Idylle gedeutet, ja geradezu als Flucht ins häusliche Glück vor den revolutionären Wirren von 1848/1849 (Dresdner Maiaufstand). Wundervoll klar und trotzdem virtuos spielte Jörg Schloß mit Karsten Krutz diese eindrucksvollen Stücke.